Sammelwerksbeitrag(elektronisch)1982

Familie, Unternehmer und Kapitalismus: an Beispielen aus der frühen deutschen Industrialisierung

In: Die Familie in der Geschichte, S. 163-186

Abstract

Ausgangsthese ist, daß die bürgerliche Familie dem Industriekapitalismus vorausging, der sich mit seinen zentralen Institutionen - Privateigentum an Produktionsmitteln, Privatunternehmen als Orte dezentraler Investitionsentscheidungen mit Marktorientierung, Konkurrenzorientierung und Profitorientierung, Lohnarbeit und Zentralisierung der Produktion auf maschineller Grundlage - auf breiter Front in Deutschland erst im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts durchsetzte. Es ist die Hauptthese der Ausführungen, daß familiale Strukturen, Prozesse und Mittel den Durchbruch des Industriekapitalismus förderten und Probleme der kapitalistischen Industrialisierung zu lösen halfen, die anders kaum hätten gelöst werden können. Ergebnis der Ausführungen ist, daß die Familie zu jenen nichtkapitalistischen und vorkapitalistischen Institutionen und Kräften gehörte, die der kapitalistischen Industrialisierung als Voraussetzung, Antrieb und Vehikel dienten. Wie diese sich ohne die Mittel der Familie hätte durchsetzen können, ist nicht recht zu sehen. Der Rückgriff auf die Familie erwies sich als brauchbarer und manchmal als einzig möglicher Weg zur Lösung zentraler Probleme der frühen Unternehmenswirtschaft.

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