Aufsatz(elektronisch)2018

Den Status quo verändern - Jugendliche als Friedensakteure

In: GIGA Focus Global, Band 1

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Abstract

Die UN-Resolution 2250 "Jugendliche, Frieden und Sicherheit" von Dezember 2015 erkennt erstmals die Bedeutung der aktiven Beteiligung von Jugendlichen in der Friedensentwicklung an. Ihre Umsetzung wird allerdings lange dauern. Die Analyse der Beteiligung junger Menschen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Nachkriegsgesellschaften offenbart blockierte Statuspassagen ins Erwachsenenleben. Jugendliche werden nicht als eigenständige Akteure ernst genommen, sondern mitunter sogar kriminalisiert.
Die Lebenswelten junger Menschen im Umfeld von Gewaltkonflikten sind heikel. Während Kinder überwiegend als Opfer und Schutzbedürftige betrachtet werden, sieht man Jugendliche selbst oft als potenzielle Gewalttäter an. Diese Einschätzung gilt unabhängig davon, ob es sich um Kriege oder andere Formen der bewaffneten Gewalt handelt.
Die Erfahrungen der heutigen Nachkriegsgeneration in Zentralamerika und dem südlichen Afrika zeigen, welchen Herausforderungen Jugendliche sich auf dem Weg ins Erwachsenenleben stellen müssen. Formal verbesserten Chancen für Jugendliche steht die Dominanz der Kriegsgeneration in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gegenüber.
Junge Menschen in Konfliktregionen haben sehr genaue Vorstellungen davon, wie sie einen positiven Beitrag zur Friedensentwicklung leisten können. Ihre Prioritäten sind dabei vom spezifischen Kontext abhängig.
Die UN Resolution 2250 steht für einen wichtigen Perspektivwechsel der internationalen Politik auf den positiven Beitrag junger Menschen für Frieden und Sicherheit. Sie fordert die Mitgliedstaaten auf, Jugendliche aktiv und selbstbestimmt in die Friedensentwicklung einzubeziehen.
Die Forderungen der Resolution 2250 sind ein erster wichtiger und entscheidender Schritt zur Inklusion junger Menschen im Umfeld von Gewaltkonflikten. Verbessern wird sich für Jugendliche aber nur dann etwas, wenn sie als gleichberechtige Partner bei der Lösung von Zukunftsfragen ernst genommen werden und ihnen von den jeweiligen Regierungen und gesellschaftlichen Akteuren jenseits von Strategien der eigenen Machtsicherung Partizipation ermöglicht wird.

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