Rückkehr der Religion weltweit: zur politischen Bedeutung des Religiösen im Globalisierungsprozess
In: Die politische Meinung, Band 51, Heft 5, S. 12-20
Abstract
Der Beitrag erörtert die gestiegene Bedeutung der Religion im Kontext des Globalisierungsprozesses und Auswirkungen auf den Bereich des Politischen. In das Thema einführend, werden zunächst die aktuelle Debatte und der Stand der politikwissenschaftlichen Konfliktforschung skizziert, die überwiegend kulturelle Konfliktursachen in den Mittelpunkt stellt. Relevant für die Politik im 21. Jahrhundert erscheinen die Beobachtungen aus vielen Teilen der Welt, die zwei Wiedergeburten konstatieren: die Renaissance der Religion und die Kräftigung und Modifizierung des Nationalstaates. In diesem Zusammenhang wird ferner darauf hingewiesen, dass das Christentum das europäische Denken in ganz besonderer Weise geprägt hat, auch wenn es in sehr verschiedenen Formen lebte und lebt: in der liturgischen Form des byzantinischen Ostens, in der sakramentalen und karitativen Tradition des römischen Katholizismus, in der nordischen Innerlichkeit der protestantischen Tradition und endlich auch in den laizistischen und sogar agnostischen Formen eines durch und durch säkularisierten Christentums. Zur Verdeutlichung wird hierzu eine religiöse Karte der Konfessionsangehörigkeit und damit der Entwicklung der Religiosität in Europa gezeichnet. Vor diesem Hintergrund werden sodann folgende politisch-kirchliche Aspekte betrachtet: (1) das politische System und die politische Kultur der 'christlichen Demokratie', (2) Identitätsbildung durch christlich-demokratische und christlich-soziale Parteien bzw. Gemeinschaften sowie (3) Spiritualität und Menschlichkeit der Kirchen als Orientierungshilfen in pluralistischen Gesellschaften. (ICG2)
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Deutsch
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