Aufsatz(gedruckt)1979

Devianz, Problemdefinition und institutionelle Reaktion: Ergebnisse einer Trendanalyse zum exessiven Alkoholkonsum Jugendlicher

In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31, Heft 1, S. 56-78

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Abstract

Unter Anwendung verschiedener Methoden (Befragung, Sekundäranalyse, Mehrebenenanalyse) wird der exessive Alkoholkonsum Jugendlicher in Hamburg untersucht. Ausgangspunkt ist der rapide Anstieg der Zahl registrierter alkoholisierter Jugendlicher zwischen 1972 und 1975. Durch eine repräsentative Befragung unter Hamburger Schülern konnte jedoch festgestellt werden, daß kein Anstieg des exessiven Trinkverhaltens stattgefunden hat. Die Diskrepanz zwischen registrierten und tatsächlichen Fällen von Alkoholismus kann durch folgende Faktoren erklärt werden: 1. Veränderungen in der demographischen Struktur (die Zahl der Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren ist zwischen 1971 und 1975 angestiegen). 2. Verlagerung der Freizeitaktivitäten in die Öffentlichkeit, wodurch die Jugendlichen den Kontrollinstanzen zugänglicher wurden. 3. Verändertes Verhalten der Kontrollinstanzen durch eine rigidere Akzentuierung des Problems Alkoholismus bzw. Jugendalkoholismus. Entsprechende Problemdefinitionen von Medien und kooperierenden offiziellen Stellen haben zu einer Veränderung der Toleranzschwelle der Kontrollinstanzen geführt. (RO)

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