Aufsatz(gedruckt)1984

Brauchen wir Wachstum?

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B. 19, S. 3-17

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Abstract

"In den letzten Jahren hat die Strategiediskussion, wie man Wachstum erreichen könne, die Zieldiskussion, ob und wozu man dieses braucht, zu sehr verdrängt. Für eine solche Zieldiskussion werden drei Wachstumsbegriffe unterschieden: Wachstum des Bruttosozialprodukts, des Prokopfeinkommens, der Wohlfahrt. Vor dem Hintergrund einer Gegenüberstellung der Argumente von Wachstumsbefürwortern und -kritikern werden Thesen der Wachstumsbefürworter kritisch beleuchtet: Bisher fehlt ein schlüssiger Nachweis für die These, daß Wachstum notwendig sei für den Fortbestand der Marktwirtschaft. Wichtige legitime Begründungen für ein Wachstum des Bruttosozialprodukts, nämlich wachsende Bevölkerung oder zu niedrige Prokopfeinkommen, treffen für die Bundesrepublik nicht zu. Der potentielle Zielbeitrag des Wirtschaftswachstums für Umweltschutz und Entwicklungshilfe wird überschätzt, solange die negativen Wirkungen der Entstehungsbedingungen des wachsenden Sozialprodukts nicht einbezogen werden. Wachstum stützt zwar den Beschäftigungsgrad, doch leisten dies teilweise auch Alternativen wie gleichmäßigere Verteilung der Arbeit und mittelfristige Verkürzung der Arbeitszeit. Wachstum erleichtert zwar die Umverteilungsprozesse, doch bleiben trotz Wachstum viele (Positions-) Güter dem Durchschnittsbürger unerreichbar." (Autorenreferat)

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