Aufsatz(gedruckt)1986

Das Werk Max Webers: Methodologie und Sozialwissenschaften

In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 38, Heft 1, S. 13-31

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Abstract

Der Aufsatz geht von der Frage aus, warum die umfangreiche Weber-Interpretation noch immer nicht zu einer Entschlüsselung und Nutzbarmachung des Werkes geführt hat. Seine These ist, daß die Interpretation bisher den Kern des Werkes übersehen hat, nämlich den von Weber dargelegten Gegensatz von "Gesetzeswissenschaft" (grob: Positivismus) und "Wirklichkeitswissenschaft" (grob: Historismus). Weber hält beide Konzepte für wissenschaftslogisch gleich möglich, ihre Wahl hängt vom Erkenntnisziel ab. Er selbst entscheidet sich für die Wirklichkeitswissenschaft und formuliert ein Programm zu ihrer Ausführung in der "Wissenschaftslehre". In der Geschichte der Weber-Interpretation, die sich unter dem Primat des Positivismus in den Sozialwissenschaften vollzog, ist diese methodologische Fragestellung in eine sozialwissenschaftliche Sachaussage umgedeutet worden, die im Sinne der Gesetzeswissenschaft zu testen ist. Dieses Mißverständnis hat zu der Wirkungslosigkeit Webers in der soziologischen Theoriebildung geführt. (MH)

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