Aufsatz(gedruckt)2002

"Bodenpersonal im Globalisierungsgeschehen": "Illegale" Migrantinnen als Beschäftigte in deutschen Haushalten

In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 11, Heft 5, S. 4-22

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Abstract

Der private Haushalt stellt schon seit langem einen wichtigen Arbeitsmarkt für Frauen im Rahmen von nationalen und internationalen Migrationsbewegungen dar. Der vorliegende Beitrag analysiert die heutige Situation in den drei folgenden analytischen Dimensionen - diese können, müssen aber nicht immer zusammen auftreten: (1) Zum einen sind es heute ganz offensichtlich nicht nur unqualifizierte, sondern im Gegenteil gerade qualifizierte bis hochqualifizierte Frauen, die im Ausland gesellschaftlich untergeordnete Arbeiten im Haushalt gegen Bezahlung verrichten (Aspekt der Qualifikation). (2) Zum zweiten finden diese Arbeitskräfte veränderte Arbeitsbedingungen dadurch vor, dass sie in der Regel nicht wie ehedem im Gefüge traditioneller Haushaltsformen tätig werden. Vielmehr stellt die Einbindung der ausländischen Frauen in die Hausarbeit in Deutschland eine wichtige Ressource dafür dar, einheimische Frauen ihrerseits direkt oder indirekt von Teilen der Hausarbeit freizusetzen und ihnen damit die Beteiligung im primären Arbeitsmarktsegment zu ermöglichen (Aspekt der Substitution). (3) Schließlich scheinen es häufig kurzzyklisch strukturierte oder auch nur für kurze Zeiträume geltende Arbeitsverhältnisse zu sein, die diese Frauen eingehen. Viele von ihnen pendeln in kurzen Zeitabständen zwischen Deutschland und ihrem Heimatland, das heißt, es handelt sich heute oft um eine spezifische Ausprägung der sogenannten Transmigration; anders formuliert, brechen Frauen gerade deshalb oft von zu Hause auf, um zu Hause bleiben zu können (Aspekt der flexibel-befristeten Mobilität). (ICA2)

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