Aufsatz(gedruckt)2009

Zur Dialektik der Evolution oder die Evolution der Evolution: von der Aufhebung der biologischen in der sozialen und kulturellen Evolution ; Aspekte einer dialektisch-materialistischen Interpretation der Darwinschen Evolutionstheorie

In: Widersprüche: Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Band 29, Heft 4, S. 87-96

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Abstract

Der Verfasser argumentiert, dass die Auffassung einer kontinuierlich fortschreitenden Evolutionsgeschichte, bei es der auf dem Wege der Mechanismen von Mutation und Selektion zu einer allmählichen Auslese der am besten an ihre Umwelt angepassten Lebewesen im Kampf ums Dasein und durch graduelles Gleiten zu einer sukzessiven Höherentwicklung der Lebewesen kommt, deren höchste Form, womöglich als Endziel der Evolution, dasjenige Lebewesen ist, das sich selbst als homo sapiens bezeichnet, zumindest die Lehren Darwins stark verkürzt. Man muss vielmehr mit Darwin davon ausgehen, dass sich auch die Evolution im Laufe ihrer Geschichte ihrerseits weiterentwickelt hat, einer Evolution unterworfen war, mithin eine Evolution der Evolution stattgefunden hat. Es lassen sich aus Darwins Werk mehrere Evolutionsschritte herausarbeiten. Jeder Versuch, das Prinzip der natürlichen Zuchtwahl in menschlichen Gesellschaften wieder wirksam werden zu lassen und damit die Prinzipien der sozialen und kulturellen Evolution wieder zu beseitigen, käme nach Darwin einer Entmenschlichung des Menschen und der von ihm geschaffenen ökologischen Nische, der Gesellschaft, käme und wäre gleichbedeutend mit einem Rückfall auf eine vormenschliche Evolutionsstufe. Es ist eine besondere Tragik der Rezeptionsgeschichte der Evolutionstheorie, dass Eugenik und andere Forschungsrichtungen, die genau dies anstreben, sich immer wieder auf Darwin berufen. (ICF2)

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