Article(electronic)2001

Zur Krisensituation der arabischen Gesellschaften

In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Volume 31, Issue 4, p. 557-577

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Abstract

Die ideologische Konstruktion "Bin Laden" stellt einen virtuellen Konflikt, ein globales Krisenszenario dar, in dem nach den Terroranschläge in den USA die globalen Spannungen nach einem Zwei-Welten-Schema eingeteilt und simplifiziert werden: die "zivile Welt der westlichen Wertegemeinschaft" gegen "Barbarei", die "Freie Welt" gegen die Tyrannei, das "Gute" gegen das "Böse". Die Formel "Bin Laden" kontra "Weltallianz" vermittelt dabei nichts anderes, als dass der Terror eine Definitionssache der Gewaltmonopolisten ist: "Wer Terrorist ist, bestimmen wir". Der vorliegende Beitrag zeigt, dass in den arabischen Ländern dieser virtuelle Konflikt zugleich die realen Konflikte verschärft. Durch die militärische, politische und kulturelle Präsenz der USA in der Golfregion seit Anfang der 90er Jahre werden auch die arabischen Gesellschaften in Protagonisten der USA und Opponenten gespalten. Diese Entwicklung und die Folgen werden am Beispiel Ägyptens empirisch illustriert. (ICA)

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