Bank und Moral - zwei Welten?: Liebe und Gerechtigkeit als Grundbegriffe der Sozialen Marktwirtschaft
In: Politische Studien: Orientierung durch Information und Dialog, Band 61, Heft 431, S. 29-35
Abstract
Gegenstand der Untersuchung ist die Enzyklika "Caritas in veritate", die gemeinhin als Sozialenzyklika bezeichnet wird, und die doch weit mehr ist, nämlich eine Zusammenschau der katholischen Geschichtstheologie und Anthropologie mit explizit augustinischer Grundierung. Das bedeutet: Wirtschafts- und Sozialpolitik, ja überhaupt jenes Unterfangen, das man seit der griechischen Klassik als Politik zu bezeichnen pflegt, werden von einer höheren, besser umfassenden, nämlich metaphysischen Warte aus betrachtet. Politik und Ökonomie werden nach dem letzten, nicht bloß nach dem vorletzten Ziel befragt, nach dem umfassend Guten und Besten für das Leben eines jeden Menschen, und nicht nur nach dem hier und jetzt Richtigen in einer bestimmten konkreten Situation. Denn, so die grundlegende Überzeugung der katholischen Theologie: Alle Systeme dieser Welt (und Politik und Ökonomie sind solche Systeme zur Herstellung bestimmter erwartbarer und erwünschter Zustände wie zum Beispiel Gerechtigkeit und Solidarität) dürfen in letzter Sicht nur einen einzigen Zweck und ein einziges Ziel haben, nämlich den Menschen (verstanden als Gottes Ebenbild, wozu er durch die von Gott ihm geschaffene unsterbliche Seele gemacht ist) auf Gott und seine ewige Liebe vorzubereiten. (ICF2)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0032-3462
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