Hermeneutisch-klassifikatorische Inhaltsanalyse: Analysemöglichkeiten am Beispiel von Leitfadengesprächen zum Wohlfahrtsstaat
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 45, Heft 1, S. 56-75
Abstract
"An der quantitativen Inhaltsanalyse wird häufig kritisiert, daß sie zu wenig sensitiv und zu atomistisch sei, um komplexe Aussagen wie Argumente, d.h. Aussagen mit Begründungscharakter, analysieren zu können. Die hermeneutisch-klassifikatorische Inhaltsanalyse, die quantitative und qualitative Verfahren der Textanalyse kombiniert, versucht diese Einwände zu berücksichtigen. Im Mittelpunkt dieser Methode steht ein Netzwerk-Kategoriensystem, das nach dem Prinzip aufgebaut ist, daß eine Vielzahl von inhaltlichen Dimensionen analytisch getrennt erfaßt und deren Zusammenhang datentechnisch abgebildet wird, so daß komplexe Aussagen rekonstruiert werden können. Am Beispiel von 231 Leitfadengesprächen zum Wohlfahrtsstaat, die 1985/86 erhoben worden sind, wird die Funktionsweise dieser Methode beschrieben und werden ihre empirischen Analysemöglichkeiten demonstriert. Die Methode erweist sich dabei als sehr flexibel, weil damit sowohl einfache als auch komplexe Aussagen analysiert werden können. Die Analyse von argumentativen Aussagen ermöglicht die Klärung inhaltlicher Fragen zu den Gründen von Einstellungen, die sich im vorliegenden Fall auf die Unterstützung des Wohlfahrtsstaats beziehen." (Autorenreferat)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0023-2653
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