Aufsatz(gedruckt)2012

Europäische Erinnerung und die Herausforderung der Globalisierung: Plädoyer für eine zeitlich-räumliche Öffnung des geplanten Hauses der Europäischen Geschichte

In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 51, Heft 2, S. 82-92

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Abstract

Für das Haus der Europäischen Geschichte, das seit 2007 auf Vorschlag des damaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, für das Jahr 2014 in Brüssel geplant ist, kann angenommen werden, dass es um nichts weniger als die Erneuerung des europäischen Selbstverständnisses geht. In diesem Museum soll, so der bisherige Stand der Dinge, vor allem die Zeit nach 1945 im Fokus stehen. Die Dauerausstellung würde damit eine betont auf die Geschichte der europäischen Integration und eines EU-Europas ausgerichtete Narration wählen. Das Haus der Europäischen Geschichte würde einer europäischen Geschichte vielmehr Rechnung tragen, wenn es deren Wandelbarkeit als konstitutives Merkmal in den Vordergrund stellte. Die Konzentrierung auf die zweite Hälfte des oder auch auf das ganze 20. Jahrhunderts entspringt einer teleologischen Perspektive, die die gegenwärtige Europäische Union als Ausgangspunkt hat. Die Miteinbeziehung der Geschichte des Mittelmeerraumes in eine gesamteuropäische Geschichtserzählung (dies sei hier nur als ein mögliches Beispiel genannt), böte in einem solchen Museum den Vorteil, auch Teile des arabischen Raumes als Peripherie eines Europas zu begreifen, als dessen Teil es in der Vergangenheit einmal stärker präsent war als heute. Diese Sichtweise öffnet die Perspektive, diesen Teil in einem zukünftigen Europa auch wieder als zentraleren Bezugspunkt vorstellen zu können. (ICF2)

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