Neue Bewegungen in der Taiwan-Frage
In: Europa-Archiv, Band 42, Heft 7, S. 207-214
Abstract
Die Formel "Ein Staat, zwei Systeme", von China zur Regelung der Hongkong-Frage akzeptiert, zielt eigentlich auf die Lösung des weit größeren Taiwan-Problems ab. Die Volksrepubik versucht seit 1979, Taiwan von der Unterstützung durch die USA abzuschneiden, die Weltöffentlichkeit davon zu überzeugen, daß Taiwan Teil der Volksrepublik Chinas sei und übt schließlich massiven Druck auf die Kuomintang aus, die Regierung der Volksrepublik als Zentralregierung Chinas anzuerkennen. Obwohl international isoliert und mit der Anerkennung des Anspruchs der Volksrepublik auf die Insel durch alle bedeutenden Staaten der Erde konfrontiert, reagierte Taiwan auf die Angebote zur Wiedervereinigung bislang mit stereotyper Ablehnung. Eine Demokratisierung des politischen Systems Taiwans, deren erste Schritte bereits erfolgt sind, kann die Position der Republik China gegenüber der Volksrepublik stärken und würde letztlich auch den im Schwinden begriffenen Rückhalt in der westlichen Welt wieder fördern. (KM)
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Deutsch
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