Article(print)2015

Lust oder Frust? - Erwerbstätigkeit im Rentenalter im Kontext aktueller Deutungen

In: Bürger & Staat, Volume 65, Issue 2/3, p. 41-49

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Abstract

Ist die wachsende Zahl arbeitender Rentnerinnen und Rentner ein Indikator für Altersarmut und für die unzureichende Alterssicherung durch das umlagefinanzierte deutsche Rentensystem? [Die Verfasserin] erörtert eingangs die institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Erwerbstätigkeit im Rentenalter und präsentiert anschließend empirische Daten, die einen Rückschluss auf die tatsächliche Verbreitung der Erwerbstätigkeit von Rentnerinnen und Rentnern erlauben. In einem weiteren Schritt werden auf der Grundlage von Interviews die vielfältigen Motive der Erwerbstätigkeit älterer Menschen skizziert. In der Summe lässt sich konstatieren, dass die Erwerbstätigkeit im Rentenalter gegenwärtig einen leichten Aufwärtstrend verzeichnet. Ebenso drängt sich der Schluss auf, dass die Zahl derjenigen noch gering ist, die im Rentenalter arbeiten müssen, um das Existenzminimum zu erreichen. Allerdings wird deutlich, dass es für viele Rentnerinnen und Rentner schon heute nicht möglich ist, ihren Lebensstandard ohne einen Hinzuverdienst zur Rente zu halten. Fraglich ist daher, ob sich die Befunde so einfach in die Zukunft verlängern lassen. Wenn die gesetzliche Rente in den kommenden Jahren ihre Lohnersatzfunktion immer weiter einbüßen und das Rentenniveau sinken wird, dürfte sich die Situation merklich verschärfen. In naher Zukunft werden immer mehr Rentnerinnen und Rentner aus finanziellen Gründen gezwungen sein, sich in der Rente ein Zubrot zu verdienen (Original übernommen).

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