Article(print)1997

Globalisierung und wohlfahrtsstaatliche Aufgaben

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Issue B 33/34, p. 29-38

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Abstract

"Die Globalisierung dürfte im wesentlichen die Konstruktionsmängel und Ineffizienzen der deutschen sozialen Institutionen aufdecken, die bei weniger offenen Güter-, Dienstleistungs-, Kapital und Arbeitsmärkten noch nicht in dem Maße zutage treten. Durch die Globalisierung wird ein Druck in Richtung auf eine ungleichere Einkommensverteilung ausgeübt; weniger qualifizierte Arbeit verliert relativ an Boden zugunsten von hochqualifizierter Arbeit und Kapital. Zur Finanzierung der Sicherungssysteme wie auch der Umverteilungspolitik können mobile Faktoren in zunehmend geringerem Umfang herangezogen werden. Art und Umfang der Sozialleistungen werden sich verstärkt danach richten, inwieweit die Bürger selbst bereit sind, auf ansonsten verfügbares Einkommen zugunsten von Sicherheit und Gerechtigkeit zu verzichten. Die Hoffnung auf ein verstärktes Umverteilungsengagement des Staates ist insofern trügerisch, als die immobilen Bürger - die Arbeitnehmer - dann selbst verstärkt zu Abgaben herangezogen werden müßten und weil soziale Transfers verstärkt in einen Mittelwettbewerb mit produktivitätssteigernden staatlichen Ausgaben für Investitionen, Forschung und Bildung treten dürften - will man die Chancen aus der Globalisierung auch wahrnehmen." (Autorenreferat)

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