Wolfgang Abendroth: ein Marxist des 20. Jahrhunderts auch für das 21
In: Forum Wissenschaft, Band 23, Heft 2, S. 48-51
Abstract
"Der 'marxistische Sozialist' - so sein Selbstverständnis - und Mitgründer des BdWi wäre am 2. Mai 2006 100 Jahre alt geworden. Er war und ist uns wichtig. Wolfgang Abendroth wurde geboren am 2. Mai 1906 in Wuppertal-Elberfeld. Seine Biografie in Stichworten: Studium an den Universitäten Frankfurt/ M., Tübingen, Münster und Bern; 1930 Gerichtsreferendar, 1933 aus dem Justizdienst entlassen, 1935 Promotion zum Dr.jur. in Bern (Schweiz); 1937-1941 wegen illegaler Tätigkeit gegen das 'Dritte Reich' im Zuchthaus, ab 1943 im Strafbataillon 999; Ende 1946 nach der Rückkehr aus englischer Inhaftierung in Ägypten Arbeit im Justizministerium des Landes Brandenburg und in der deutschen Verwaltung der Sowjetischen Besatzungszone; Dozent an der Universität Halle und Professor an den Universitäten Leipzig und Jena; 1949 an der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft in Wilhelmshaven; 1951 bis 1972 Professor für wissenschaftliche Politik in Marburg. Rechtswissenschaftliche und aktive politische Leitfigur im Kampf u.a. gegen die Notstandsgesetze, Verteidiger des Grundgesetzes, von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegen deren Unterwanderung und Aushöhlung von rechts, Kämpfer gegen 'den Bruch mit der programmatischen und theoretischen Tradition der deutschen Sozialdemokratie als der Partei der Arbeiterklasse' und unbeirrbarer Förderer einer analytisch begründeten Einheit von Theorie und Praxis, die von 'alten' und 'neuen', jedenfalls wirklich Linken praktiziert werden sollte, starb Abendroth am 15. September 1985 in Frankfurt/ M. nach einer vita activa, die Wissenschaft und Politik immer kohärent verzahnte. Als lebenslanger 'marxistischer Sozialist' verstand er sich als Unterstützer fortschrittlicher und linker Bewegungen, nicht zuletzt jener der links organisierten Studierenden. Friedrich-Martin Balzer stellt Abendroth in einer Funktion vor, die bis heute nicht obsolet ist." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0178-6563
Problem melden