Jugend und Gewalt: Entwicklungen und Erklärungen seit der Wende
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 12, Heft 3, S. 7-10
Abstract
"Die 'dramatische Zunahme der Gewaltkriminalität unter Jugendlichen' ist seit der deutschen Wiedervereinigung ein viel diskutiertes Problem. Hierfür werden - jeweils im Gefolge des sozialen und wirtschaftlichen Umbruchs - die Jugendarbeitslosigkeit oder die Auflösung traditioneller Gemeinschaftsbindungen (Familien, Vereine) ebenso verantwortlich gemacht wie ein zunehmender Werteverfall, Gewaltdarstellungen in den Massenmedien, überzogene Konsumbedürfnisse oder die Atomisierung der modernen Stadt in unterschiedliche Viertel von Einheimischen und Zugewanderten. Die Lösungsvorschläge reichen von verstärkter Sozialarbeit in Stadtvierteln und Schulen über kommunale Polizeiaktivitäten, über eine intensivere Verfolgung von Bagatelldelikten (z.B. mit einem 'polizeilichen Strafgeld') bis hin zur Wiedereinführung der geschlossenen Heimunterbringung und - Amerika lässt grüßen - der Herabsetzung der Strafmündigkeit auf das 12. Lebensjahr. Ein problembezogener Umgang setzt freilich voraus, daß das Problem richtig verstanden wird. Der folgende Beitrag versucht eine Annäherung, indem die verfügbaren Daten zum Thema Jugendgewalt auf ihre Aussagekraft hin überprüft werden." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0934-9200
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