Aufsatz(gedruckt)1990

Vereintes Deutschland - geteilte Frauengesellschaft?: Erwerbsbeteiligung und Kinderzahl in beiden Teilen Deutschlands

In: DIW-Wochenbericht, Band 57, Heft 41, S. 575-582

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Abstract

In dem Beitrag wird gezeigt, daß es in der Vergangenheit große Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung der weiblichen Bevölkerung zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland gab. Dies lag zum einen an dem Leitbild der erwerbstätigen Mutter in der DDR und zum anderen an der Familienorientierung der Frauen in der Bundesrepublik, die durch relativ hohe Haushaltseinkommen erleichtert wurde. Für die Zeit nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten befürchten die Autorinnen, daß sich die Chancen der Frauen auf dem Arbeitsmarkt in den fünf neuen Bundesländern rapide verschlechtern werden, wenn dort die bisher gegebenen Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgebaut werden. "Dies sollte nicht nur unter dem Gebot der Chancengleichheit vermieden werden, sondern auch aus sozialpolitischen Gründen, weil dort die Frauen für ihre Existenzsicherung in sehr viel höherem Maße auf die Erwerbstätigkeit angewiesen sind als in der bisherigen Bundesrepublik. Auch im früheren Bundesgebiet ist der Kreis der erwerbstätigen Frauen langfristig gestiegen und heute bereits so groß, daß das bestehende, noch immer am Leitbild der Hausfrauen-Ehe ausgerichtete System der familienpolitischen Maßnahmen dringend revisionsbedürftig erscheint." (IAB2)

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