Männlichkeit, Mannhaftigkeit und Mannbarkeit: wie aus Jungen Männer werden
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 62, Heft 40, S. 41-46
Abstract
Im Beitrag wird die These vertreten, dass Politik und Pädagogik für Jungen sich nicht darauf beschränken sollten, aus "Anti-Haltungen" heraus Strategien der Vermeidung rückwärtsgewandter maskulinistischer Orientierungen zu überlegen. Entwürfe für neuartige Orientierungsmarken von Mannwerdung und Männlichkeit lassen sich auch aus einem "Pro" gewinnen. So gesehen kommt es darauf an, jenseits homogenisierender Problemzuschreibungen die Ressourcen von zahlreichen Jungen zu identifizieren und sie als ihr sozial-kulturelles Kapital anzuerkennen: Experimentierfreude, Risikobereitschaft, unter Coolness suggerierendem Understatement verborgene Anstrengungsbereitschaft in Schule und Beruf, Akzeptanz von Regeln, Verantwortungsübernahme, Humor und Schlagfertigkeit, Freundschaft, Solidarität, Hilfsbereitschaft, soziales Engagement, Bereitwilligkeit zur Übernahme "weiblich" konnotierter Aufgaben, Offenheit für aussichtsreich erscheinende Jungenförderungsprojekte und anderes mehr. Vor diesem Hintergrund ist eine Politik für Jungen, der private und institutionelle Umgang mit ihnen und insbesondere auch eine Arbeit mit Jungen in Kindergarten, Schule und Jugendhilfe weniger eine Frage der richtigen Methodik. Vielmehr ist sie eine der Haltung. (ICF2)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 2194-3621
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