Aufsatz(gedruckt)1987

Marshallplan, amerikanische Deutschlandpolitik und europäische Integration 1947-1950

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1987, Heft B 18, S. 3-17

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Abstract

"Das als Marshallplan bekanntgewordene Hilfsprogramm für Europa wurde von Anfang an mit dem Gedanken der europäischen Integration verknüpft. Die geringe Wirkung der bilateralen Wirtschaftshilfen in den Jahren 1945 und 1946 machte aus amerikanischer Sicht ein Mindestmaß an innereuropäischer Kooperation erforderlich. Bei der Wiederbelebung des europäischen Wirtschaftskreislaufs fiel Deutschland eine Schlüsselfunktion zu. Westdeutschland war daher integraler Bestandteil der Washingtoner Marshallplan- Strategie. Die Tatsache, daß die Rekonstruktion Westdeutschlands namentlich für Frankreich sicherheitspolitische Probleme aufwarf, war auch für Washington ein zusätzliches integrationspolitisches Motiv. Die Westbindung Bonns sollte durch Integration sichergestellt werden. Allerdings hat die amerikanische Politik die von ihr propagierte Integration nicht konsequent verfolgt. So manifestiert sich in dem Festhalten Washingtons an den traditionellen Sonderbeziehungen zu Großbritannien eine Ambivalenz amerikanischer Europapolitik. Überdies fehlten konkrete Integrationskonzepte. Dennoch hat die Washingtoner Europapolitik im Rahmen des Marshallplans dem Integrationsgedanken zahlreiche Impulse gegeben. Vor dem Hintergrund der konsequenten Ablehnung europäischer Integrationstendenzen durch die USA in der Zwischenkriegszeit gewinnen die integrationspolitischen Anstöße der vierziger Jahre an Bedeutung." (Autorenreferat)

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