Aufsatz(gedruckt)1995

"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie ...": rational choice und das Problem der Brückenannahmen

In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 47, Heft 2, S. 249-267

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Abstract

"Rational Choice Theorien wird oft vorgeworfen, daß ihr Theoriekern empirisch gehaltlos sei und es deshalb nicht erlaube, Erklärungen oder Prognosen von spezifischem Verhalten zu formulieren. Um dies zu leisten, ist es erforderlich, zusätzliche 'Brückenannahmen' über die für Akteure jeweils relevanten Handlungsalternativen, Handlungsfolgen, deren Erwartungen und Bewertungen sowie über Handlungsrestriktionen zu formulieren. In diesem Artikel wird Lindbergs Heuristik sozialer Produktionsfunktionen, die eine deduktive Gewinnung solcher Brückenannahmen ermöglichen soll, einer Kritik unterzogen. Es wird gezeigt, daß sich mit Hilfe dieser Heuristik keine spezifischen und gehaltvollen Brückenannahmen für die Erklärung konkreten Verhaltens ableiten lassen und daß der Forscher dabei verleitet wird, eine problematische 'Gewohnheitsheuristik des Alltagswissens' anzuwenden. Wir vertreten dagegen die Auffassung, daß sich das Problem der Gewinnung von Brückenhypothesen nicht theoretisch, sondern nur methodologisch lösen läßt. Daher werden zwei Verfahren der Gewinnung von Brückenannahmen auf der Grundlage empirischer Daten vorgestellt, die es ermöglichen, mit Hilfe explorativer Studien sowie unter Verwendung computergestützter Analysen von unstrukturiertem Datenmaterial derartige Zusatzannahmen zu gewinnen." (Autorenreferat)

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