Hunger, Öl und Politik: über Ursachen steigender Nahrungsmittelpreise
In: Die politische Meinung, Band 54, Heft 9, S. 21-24
Abstract
Hunger ist, so der Verfasser, keinesfalls unabänderlich - kein Mensch muss hungern, wenn die agrartechnischen Möglichkeiten genutzt werden, wenn die internationalen und die nationalen Märkte funktionieren und wenn insgesamt produktionsfreundliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen herrschen. Dafür muss und kann die Politik die Voraussetzungen schaffen. Genauso wenig gibt es einen triftigen Grund, weshalb der Welt die Energie ausgehen sollte. Wenn der Energiebedarf der Industrie- und der aufstrebenden Schwellenländer zu Hungerrevolten in den armen Ländern führt, dann kann sich die Welt den Verzicht auf die Nutzung von Kernenergie zumindest gegenwärtig nicht leisten. Hier ist in der Tat ein "vernetztes Denken" auch in der Politik erforderlich - das dann allerdings oft keine "einzig richtige Lösung" präsentieren kann, sondern immer nur eine annähernd beste. Dies der Öffentlichkeit klarzumachen ist eine zentrale Aufgabe einer vorausschauenden, sich an Nachhaltigkeit ausrichtenden und über Partikularinteressen stehenden Politik. Mit steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreisen werden wir, so die These, aller Wahrscheinlichkeit nach auch weiterhin leben müssen. Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik wird sie aber zu einem guten Teil auffangen und ausgleichen können. (ICF2)
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