Aufsatz(gedruckt)2000

Konkurrenz, Karriere, Kollaps: Abschied vom Mythos Mann

In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 8, Heft 2/3, S. 125-138

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Abstract

"Ergebnisse und Impulse der Frauenforschung haben dazu beigetragen, dass Frauen die dringend notwendige Neudefinition ihrer weiblichen Rolle längst vorgenommen und in teilweise harten Auseinandersetzungen mit den Männern zu den traditionell festgelegten Lebensbereichen 'Kinder', 'Küche' und 'Kirche' ein weiteres 'K', nämlich Karriere, hinzu erobert haben. Zur Vervollständigung der Geschlechtergeschichte muss der Frauengeschichte eine Männergeschichte folgen, mit dem Ergebnis, dass auch bei Männern ein Umdenken und eine Besinnung auf die gesundheitlich beeinträchtigenden Elemente der männlichen Sozialisation erforderlich ist: Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt um sieben Jahre unter der von Frauen. Die zwei Orientierungspunkte im Leben, die Glück und Zufriedenheit ausmachen: Berufstätigkeit und Familie, besitzen bei Männern und Frauen unterschiedliche Wertigkeiten. Vieles spricht dafür, dass sich neben genetischen und hormonellen Faktoren u.a. auch die Fixierung der Männer auf ihre Berufsrolle und die Vernachlässigung wichtiger Bereiche wie Familie, Freunde und Pflege emotionaler Beziehungen sowie Gesundheitsbewusstsein und -handeln negativ auf die Gesundheit von Männern auswirkt; im Kontrast üben die Rollenvielfalt der Frauen, ihre Spielräume, ihre Einfühlungsfähigkeit, ihr reflexives Gesundheitsverhalten einen letztlich gesundheitlich protektiven Einfluss aus. Die Frauenforschung ist dafür eingetreten, dass der Mythos Frauen, das schwache Geschlecht' gebrochen wurde, die Männerforschung muss nun ihrerseits mit dem Mythos 'Männer, das starke Geschlecht' aufräumen." (Autorenreferat)

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