Massenmedien und soziale Bewegungen: die Entwicklung der Medienstrategie von Attac 2000 bis 2002
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 42, Heft 4, S. 65-73
Abstract
Die globalisierungskritische Organisation Attac ist als ein Produkt für und durch die Medien bezeichnet worden. Es wurde bereits ausführlich dokumentiert, dass Attac Deutschland seinen öffentlichen Durchbruch im Sommer 2001 der plötzlich einsetzenden Medienberichterstattung zu verdanken hatte. Im vorliegende Essay wird die Analyse der Bewegungsmobilisierung durch Massenmedien vertieft; daher stehen Entwicklung und Inhalt der Medienstrategie von Attac im Mittelpunkt. Die Inhaltsanalyse der Berichterstattung über Attac zeigt, dass das Abhängigkeitsverhältnis zwischen sozialen Bewegungen und Massenmedien asymmetrisch ist: Letztere können soziale Bewegungen ohne nennenswerte Kosten ignorieren, während Bewegungen, die politische Veränderung wollen, auf Öffentlichkeit angewiesen sind. Weiterhin hat sich die Häufigkeit und der Umfang der Berichterstattung insgesamt reduziert; er verblieb aber, verglichen mit anderen Bewegungsorganisationen, weiter auf hohem Niveau. Da Attac mittlerweile seinen Neuigkeitswert weitgehend verloren hat, handelt es sich dabei gewissermaßen um eine "Normalisierung" der Berichterstattung. (ICA2)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0507-4150
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