Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Verarbeitung jugendtypischer Belastungen
In: Zeitschrift für Frauenforschung, Band 12, Heft 1/2, S. 77-84
Abstract
Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen ist die Auffassung, daß rechtsradikales und rechtsextremes Verhalten Ausdruck eines bio-psycho-sozialen Spannungszustands im Jugendalter ist. Diese Überlegungen gründen auf neueren Konzeptionen von Gesundheit und Krankheit, wonach beide als Pole eines multidimensionalen Kontinuums aufgefaßt werden, das sich durch psychische, physische und soziale Komponenten definieren läßt. Die Position eines Individuums auf dem Kontinuum ist variabel und hängt von dem Grad der Belastung durch psychosoziale, physische und biochemische Faktoren sowie der Verfügbarkeit personaler und sozialer Schutzfaktoren ab. Gesundheit kann als Gleichgewichtszustand verstanden werden, der sich aus der Interaktion von Risiko- und Schutzfaktoren ergibt und ständig neu hergestellt werden muß. Im folgenden wird geprüft, inwieweit sich Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen in den genannten Bereichen finden lassen und wie sich die Befunde in einen sozialisationstheoretischen Zusammenhang einordnen lassen. Untersucht wird, wie sich Gesundheit und Krankheit im Jugendalter geschlechtsspezifisch konstituiert. Jugendspezifische Belastungsfaktoren werden beleuchtet, um abschließend auf geschlechtsspezifische Bewältigungsformen und Schutzfaktoren einzugehen. (psz)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0946-5596
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