Technik als Politik: zur Transformation gegenwärtiger Grenzregimes der EU
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 18, Heft 1, S. 42-57
Abstract
Der Verfasser fragt aus mikropolitischer Perspektive nach dem fundamentalen Wandel gegenwärtiger Grenzregimes. Dabei geht es um die politischen Dimensionen für das technologische Upgrading von Überwachung und Grenzkontrolle. Es wird gezeigt, dass die Art und Weise der Sicherheitsproduktion politisch keineswegs homogen ist. (1) Es gibt einen militärischen Politikstil der radikalen Exklusion und des Einmauerns, der in technologischen, institutionellen und taktischen Aspekten des SIVE-Projekts zum Ausdruck kommt. (2) Grenzschutz - beispielsweise auf Flughäfen und im Eurotunnel - arbeitet maschinisiert und schrittweise an der Produktion von Verdacht, anscheinend mit einem hohen Maß an demokratischer Legitimität. (3) Die Kombination von biometrischer Identifikation und Datenbanken macht aus der Produktion von Sicherheit autoritäre Überwachung und Kontrolle. Dies ist jedoch keine permanente Operationsweise von Überwachung und Kontrolle, sondern eine Kontrollstufe in einem flexiblen System, das schnell von liberalen zu autoritären Methoden der politischen Regulierung wechseln kann. (ICEÜbers)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0940-3566
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