Erziehung als Regulierung psychischer Affiziertheit
In: Skandal und politische Bildung. Aspekte zu einer Theorie des politischen Gefühls., p. 51-60
Abstract
Der Autor thematisiert in diesem Beitrag "das Verhältnis von Selbst und Öffentlichkeit. [Der Autor] legt den Schwerpunkt seiner Argumente nicht so sehr auf die Notwendigkeit der Urteilsdistanz, sondern auf die des Involviertseins. Politische und moralische Bildung, so [der Autor], könnten auch als eine Erziehung der Gefühle rekonstruiert werden. Bedeutsam für eine politische Erziehung und Bildung wäre eine wohldosierte Kultivierung und Empörungskapazität. Wiewohl die Entwicklung von bestimmten Gefühlsdispositionen unter pädagogischer Perspektive immer eine ethisch prekäre Angelegenheit darstelle. Da dem politischen Skandal immer auch Enttäuschungsreaktionen vorausgegangen seien, ginge es in dem einen oder anderen Sinne immer auch um das Abarbeiten negativer Erwartungsemotionen. Nicht zuletzt von der emotionalen Qualität dieses Abarbeitens scheine abzuhängen, ob die Probleme einer Gesellschaft relativ "gesittet", d.h. gewaltfrei, gelöst oder wenigsten behandelt werden könnten, oder ob bestimmte Gruppen der Gesellschaft allein schon die "emotionalen Mittel" zu solcher Enttäuschungsabwicklung fehlten. Die "Regulierung psychischer Affiziertheit" ist, so [der Autor] als ein Kriterium politischer Bildung anzuerkennen - "implizit" sei dies sowieso der Fall, aber "politisch korrekt" scheine es dennoch nicht zu sein. (DIPF/Orig.).
Report Issue