Arbeiteropposition, Widerstand und Exil der deutschen Gewerkschaften
In: Solidarität und Menschenwürde: Etappen der deutschen Gewerkschaftsgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, S. 291-306
Abstract
Der hier gebotene kursorische Überblick über Arbeiteropposition, Widerstand und Exil der deutschen Gewerkschaften während des Dritten Reiches zeigt eine gespaltene, nicht auf Widerstand ausgerichtete Gewerkschaftsbewegung. Weitgehend ebenso "gebändigt" wie die Arbeiterbewegung, d.h. mittels Terror und Integration in das Dritte Reich eingebunden, entwickelte sich Empörung und partielle Auflehnung auf betrieblicher Ebene im Rahmen ökonomischer Interessenswahrung. Diese Form oppositioneller Handlungen, vom Autor als Arbeiteropposition bezeichnet, ist nicht mit gewerkschaftlichem Widerstand gleichzusetzen. Es fehlt die überbetriebliche und überregionale Dimension gewerkschaftlichen Widerstandes. Der Brückenschlag zwischen der notwendig öffentlichen Arbeiteropposition und der genauso notwendig geheimen Tätigkeit gewerkschaftlicher Kader gelang nur selten. Im Exil hatte sich die Gewerkschaft neu organisiert und versuchte gewerkschaftlichen Widerstand innerhalb und außerhalb Deutschlands zu verzahnen. (RG)
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