Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1984

Die Politik der Gewerkschaften und die Demokratisierung am Arbeitsplatz

In: Beteiligung als Element gewerkschaftlicher Arbeitspolitik: Erfahrungen aus Norwegen, Italien, Schweden und der Bundesrepublik Deutschland, S. 95-118

Abstract

Der Beitrag liefert eine knappe Übersicht über die norwegischen Erfahrungen mit der Demokratisierung am Arbeitsplatz, beschreibt eine grundlegende Änderung des skandinavischen Modells der Sozialpartnerschaft und legt dar, warum innerhalb der Gewerkschaftsführung eine neue Strategie gefunden werden muß, um die kommende institutionelle Krise in Norwegen zu bewältigen. Geschildert wird, wie das skandinavische Modell der industriellen Beziehungen (stabile Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, wenig Streiks, Arbeitsreform und starke, meist sozialdemokratische Regierungen) in den frühen 60er Jahren in Frage stand und die Gewerkschaften zusammen mit der Sozialdemokratie in der Demokratisierung ein Mittel der Problemlösung sahen. Interessenpolitische Gründe (Humanisierung/Demokratisierung auf Kosten von Lohnsteigerungen), organisationspolitische Hemmnisse (Dezentralisierung gewerkschaftlicher Kompetenz) und schließlich die weltweite Rezession in der Mitte der 70er Jahre und die steigende Arbeitslosigkeit haben bis heute die Frage offen gelassen, ob es den Gewerkschaften gelingt, ihre Intentionen, nun vor verschärftem ökonomischen Druck, zu realisieren. Eine Neukonzeption müßte auch und vor allem eine problembezogene Dezentralisierung gewerkschaftlicher Macht implizieren. (UH)

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