Sozialethik und ökologische Perspektive
In: Die ökosoziale Frage: Alternativen zum Sozialstaat
Abstract
In diesem Beitrag werden sozialethische Vorstellungen in der Ökologiebewegung untersucht. Vorausgeschickt wird, daß die neue ökologische Bewegung gegen einen sozialethischen Ansatz, der auf straffer Reglementierung beruht und das "Gürtel-enger-Schnallen" ausruft, keineswegs gefeit ist. Für die bundesdeutschen Grünen wird jedoch festgestellt, daß bei ihnen eindeutig linke Charakteristika vorherrschen und sie in Fragen der Sozialpolitik zu faktischen Verbündeten auch der parlamentarischen Linken geworden sind. In einer Sozialpolitik, die auf materiellen Privilegien in der heutigen Form beharrt, wird eine doppelte Zumutung gesehen, wenn sie zusätzlich aus "ökologischen" Gründen die Parole vom "Gürtel-enger-Schnallen" ausgibt. Sie würde die soziale Ungleichheit weiter fortschreiben und die Verwirklichung einer sozialen Gerechtigkeit in bisher unbekannten Dimensionen verhindern. Ein Schlüssel zu einer neuen Arbeits- und Sozialpolitik wird in einem drastischen Umbau der bestehenden Steuer-Struktur gesehen. (GF)
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