Die Sozialpolitik der Regierung Attlee
In: Die Entstehung des Wohlfahrtsstaates in Großbritannien und Deutschland 1850-1950, S. 306-324
Abstract
Im vorliegenden Beitrag werden einige generelle Züge des Attleeschen Wohlfahrtsstaates umrissen und einige Aspekte des Systems der sozialen Sicherheit näher untersucht. Es wird die Frage gestellt, wie sich die Labour-Partei am Ende der Attlee-Ära zu ihren eigenen Leistungen stellte. Das von der Attlee-Regierung eingeführte System der sozialen Sicherung bestand zunächst einmal aus den drei großen Sozialgesetzen von 1945/46, dem Gesetz über den nationalen Gesundheitsdienst, dem Versicherungsgesetz für Krankheit, Arbeitslosigkeit und Alter und dem Unfallversicherungsgesetz. Weitreichende Bedeutung hatte auch das Sozialhilfegesetz von 1948. Es werden die Diskussionen im Parlament dargestellt, die Inhalte diskutiert und die Probleme in der Realisierung anhand von Datenmaterial und Zahlenmaterial aufgezeigt. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob die Attlee-Regierung eine Chance zur Entwicklung des Wohlfahrtsstaates verpaßt habe. Als Ergebnis wird festgestellt, daß es ihr nicht gelang, die soziale Revolution herbeizuführen, die man in den späten 40er Jahren häufig von ihr erwartete. Statt dessen beschränkte sie sich auf den Ausbau und die Abwandlung der bestehenden sozialen Dienste. (RW)
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