Book chapter(print)1982

Brot und Frieden: Kinder, Küche, Kirche ; Frauenbewegung in der Weimarer Republik

In: Geschichte der deutschen Frauenbewegung, p. 119-153

Abstract

Herve zeigt auf dem Hintergrund der Entwicklung politischer und gesellschaftlicher Verhältnisse der Weimarer Republik die Frauenpolitik und die ihr zugrundeliegenden Ideologien verschiedener Organisationen und Parteien auf. Hierbei unterschied sie drei Phasen: Nachkriegszeit (1918 bis 1923) mit Novemberrevolution und Krise, die "Goldenen zwanziger Jahre" (1924 bis 1928) und die Zeit der Weltwirtschaftskrise bis zum Dritten Reich, um abschließend die Frage nach dem Wahlverhalten von Frauen bezüglich der NSDAP zu erörtern. Während der konservative, größte Teil der bürgerlichen Frauenbewegung sich unpolitisch verhielt und - legitimiert durch die Ideologie vom besonderen weiblichen "Wesen" - die frauenfeindlichen Demobilisierungsmaßnahmen explizit unterstützte, sahen die sozialdemokratische und gewerkschaftliche Frauenbewegung ihre Aufgaben im Bereich der Sozialarbeit und Sozialreform, die kommunistischen Frauen in der allgemeinen Parteiarbeit und im Klassenkampf. Ein wesentliches Thema der Auseinandersetzung war der Paragraph 218, der von den bürgerlichen Frauen befürwortet, von den Frauen aus der Arbeiterbewegung bekämpft wurde. Der weitverbreiteten Meinung, Frauen hätten vorwiegend die NSDAP gewählt und damit "Hitler zur Macht verholfen", hält Herve das eher konservative Wahlverhalten der Frauen entgegen, verweist jedoch auf den zunehmenden Einfluß der NSDAP Anfang der 30er Jahre. (AG)

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