Vom Wirtschaftsdualismus zur systemischen Instabilität
In: Strukturwandel in der Industriegesellschaft, S. 89-102
Abstract
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Stabilität bzw. Instabilität des Kapitalismus. Aufgezeigt wird, daß der Kapitalismus mit einem Problem geschlagen ist, für das er immer nur vorübergehende Lösungen finden kann. Dieses Problem ergibt sich aus dem Widerspruch zwischen den beiden Funktionen des Lohns als - einzelwirtschaftlichem - Kostenfaktor und - gesamtwirtschaftlichem - Nachfragefaktor. Der Kapitalismus kann nicht auf Dauer sicherstellen, daß die ausbezahlten Löhne auch eine ausreichende Nachfrage für den Absatz der produzierten Waren repräsentieren. Der Autor versucht zu zeigen, "wie sich in einem sekularen Prozeß der Kapitalismus gleichsam in eine Gesellschaft hineinfrißt, die in ihren elementaren Strukturen älter ist als der Kapitalismus, und wie sich hierbei zugleich die Gesellschaft und der Kapitalismus verändern". Es wird der exzeptionelle Charakter der Nachkriegsentwicklung hervorgehoben und es werden die besonderen Bedingungen der Prosperitätsphase herausgearbeitet. (GF)
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