Zur Fruchtbarkeit des Dependencia-Ansatzes für die Analyse von Entwicklung und Unterentwicklung
In: Entwicklungstheorie - Entwicklungspraxis: eine kritische Bilanzierung, S. 229-264
Abstract
Es werden die Inhalte und Methoden des Dependencia-Ansatzes untersucht, um die wissenschaftliche Fruchtbarkeit dieses Ansatzes für die Analyse von Entwicklung und Unterentwicklung zu bewerten. Es werden die theoriegeschichtlichen Phasen und die internationale Rezeption der von der Mitte der 60er bis zum Ende der 70er Jahre laufenden lateinamerikanischen Dependencia-Diskussion betrachtet. Der Autor sieht den Dependencia-Ansatz im wesentlichen als Beitrag zum Abbau der nördlichen Exklusivität der Entwicklungstheorie, zur Überwindung von deren engen ökonomischen Fachgrenzen und der Geschichtslosigkeit moderner Theorie, d. h. auch zur Emanzipation der lateinamerikanischen Sozialwissenschaften. Dependencia und Dissoziation gleichzusetzen heißt für ihn auf eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Lateinamerikanern zu verzichten. (GF2)
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