Katholische Soziallehre und soziale Marktwirtschaft
In: Wirtschaftliche Entwicklungslinien und gesellschaftlicher Wandel, S. 99-113
Abstract
Der Aufsatz untersucht, inwieweit die soziale Marktwirtschaft mit der katholischen Soziallehre übereinstimmt. "Mit der Sozialen Marktwirtschaft haben wir in der Bundesrepublik Deutschland versucht, das Wettbewerbsprinzip mit seiner Dynamik für den Aufbau einer gerechten Wirtschaftsordnung fruchtbar zu machen. So viel noch zu verbessern bleibt, so kann dieses Konzept in seinem Grundansatz auch als in Übereinstimmung mit den Prinzipien der katholischen Soziallehre betrachtet werden. Es ist aber nicht die eine, einzig mögliche der katholischen Soziallehre entsprechende Wirtschaftsordnung. Wieviel staatliche Wirtschaftslenkung auf Kosten der individuellen Freiheit, wieviel Willkür von einzelnen und Unternehmen auf Kosten des sozialen Ausgleichs geduldet werden muß, kann nur im Einzelfall und nicht abstrakt unter Berufung auf das marktwirtschaftliche Prinzip entschieden werden. Hier liegt ein weites Feld für politische Auseinandersetzungen. Den Unternehmern als Bürgern kommt in der heutigen Demokratie über die Wahrnehmung ihrer eigenen Interessen hinaus die politische Verpflichtung zu, den Staat mit ihrer Sachkompetenz darin zu unterstützen, den politischen Rahmen der Marktwirtschaft so zu gestalten, daß diese tatsächlich dem Gemeinwohl dient." (MH2)
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