Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1988

Vom Völkerrecht zur science of international relations: vier typische Vertreter der politikwissenschaftlichen Emigration

In: Exil, Wissenschaft, Identität: die Emigration deutscher Sozialwissenschaftler 1933-1945, S. 164-180

Abstract

Anhand von vier deutsch-amerikanischen Politikwissenschaftlern werden Formen einer emigrationsspezifischen Wirkungsgeschichte vorgestellt. Dabei geht es um das Feld der internationalen Beziehungen in der politischen Wissenschaft. Für die Position und den Einfluß von H. Kelsen wird festgestellt, daß er über die nationalstaatliche Begrenzung des Rechts und der Staatstheorie hinausging und das Völkerrecht über das Staatsrecht setzte. Seine Arbeit fand keinen Eingang in die Politikwissenschaft. Person und Werk J. Morgenthaus werden als Gegentypus dargestellt. Ein konservatives Menschenbild, konkrete Analysen der internationalen Beziehungen und der politischen Kultur brachten in seinem Fall eine enge Verknüpfung von Politikwissenschaft und politischem System. Der Kelsen-Schüler und dezidierte Liberaldemokrat J. Herz hielt an einer sehr viel positiveren Einstellung zur normativ-kritischen Dimension der Politikwissenschaft fest und brachte es gleichwohl zu einer markanten Position im amerikanischen Wissenschaftssystem. Die vergleichende Regierungslehre wird am Beispiel von K. Deutsch erläutert. Wissenstransfer und Akkulturation werden als entscheidende Begriffe für die sozialwissenschaftliche Erforschung der Formen und Inhalte der politikwissenschaftlichen Emigration betrachtet. (HA)

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