Sozialstaat und Beschäftigungskrise: Probleme der Sicherung der sozialen Sicherung
In: Wie wir leben wollen: Krise der Arbeitsgesellschaft, Widerstand, Reform und Perspektiven, S. 29-44
Abstract
Es wird der Frage nachgegangen, ob man erwarten kann, daß in der Gesellschaft der Bundesrepublik die kollektiven Willensanstrengungen und politischen Energien mobilisierbar sind, die erforderlich sind, um Wege aus der Massenarbeitslosigkeit zu beschreiten. Folgende drei Thesen werden erörtert, die gegen diese Erwartung sprechen: (1) Es hat sich gezeigt, daß Arbeitslosigkeit kein nennenswertes Konflikt- oder Krisenpotential für die Stabilität der gesellschaftlichen Verhältnisse darstellt, zumal die Arbeitslosen selbst nicht zu organisierten Trägern solcher Konflikte zusammengeschlossen werden können. (2) Es ist unwahrscheinlich, daß die Gewerkschaften als Tarifträgerverbände den politische Druck erzeugen können, der zu einer entscheidenden Verbesserung der Beschäftigung führen könnte. (3) Auch von der staatlichen Politik sind ausreichende Anstrengungen im Felde der Beschäftigung nicht zu erwarten, vor allem weil durch die überall zu beobachtende Desorganisation umfassender Solidarbeziehungen und weiträumiger kollektiver Identitäten der politische Druck nachläßt. (GF)
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