Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1985

Entscheidungen, Präferenzen und Moral

In: Analytische Politikphilosophie und ökonomische Rationalität: vom Hobbes'schen Wissenschaftsbegriff zum liberalen Paradox. Bd. 1, S. 186-199

Abstract

Ausgangspunkt der Überlegungen ist Rationalität als ein Begriff, in dem es um das Verhältnis von Entscheidungen und Präferenzen geht. Aus spieltheoretischer Sicht wird eine typische Frage gestellt: War es angesichts der gegebenen Präferenzen vernünftig, sich für die Handlungen oder Handlungsweisen zu entscheiden, die tatsächlich gewählt worden sind? Die Schwierigkeiten bei der positiven Beantwortung dieser Frage werden aus einer Analyse des Gefangenendilemmas abgeleitet, in dem individuelle Rationalität zum kollektiven Übel zu führen scheint. Vor diesem Hintergrund wird das Gefangenendilemmaspiel untersucht. Zunächst wird das Spiel beschrieben und seine Beziehungen zu Rationalität und Moral hergestellt. Dann werden zwei Varianten des Gefangenendilemmas eingeführt. In diesem Zusammenhang wird der Vorschlag einer moralischen Rangordnung individueller Präferenzen untersucht. Als Weiterführung dieser Idee wird ein bestimmtes Modell von Moralität vorgeschlagen. Dazu werden unterschiedliche Interpretationen einer moralischen Quasi-Ordnung diskutiert. Außerdem werden einige Möglichkeiten der Anwendung des Modells geprüft. Es wird ein Unterschied zwischen rationalem Verhalten und Moralität herausgearbeitet. Insgesamt wird gezeigt, daß es möglich ist, eine moralische Ordnung nicht direkt auf dem Ergebnis- oder Handlungsraum zu definieren, sondern auf dem Raum der Präferenzordnungen. (RW)

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