Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1990

Auf der Suche nach der verlorenen Revolution: Anmerkungen zu Adornos Begriff des Fortschritts in der Musik

In: Kultur und Politik: Brechungen der Fortschrittsperspektive heute ; für Iring Fetscher, S. 106-112

Abstract

Ausgehend davon, daß Adornos "Ästhetische Theorie" historisch geworden ist, wird in dem Beitrag gefragt, welche seiner Urteile heute noch relevant bleiben. Dazu wird die Entwicklung von Adornos musikphilosophischen Anschauungen von seinen Frühschriften an verfolgt. Adornos Musikverständnis wird erörtert. Es wird deutlich, daß Adorno selbst den historischen Bedingungen unterlag: Auch seine Ästhetik enthält ein totalitäres Moment. "Für die bürgerliche Musik im engeren Sinn entwickelte Adorno eine kaum übertroffene Sensibilität. Da der Systemfeindliche sich aber entgegen dem eigenen Anspruch im Dogma von deren Materialgesetzen verstrickte, verlor er die Kompetenz für alles, was anders ist, den Jazz zum Beispiel". Deshalb wird gefragt, ob Adornos Versuch, Kriterien für Wahrheit und Fortschritt in der Musik zu finden, damit diskreditiert ist. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, daß Adornos Ästhetik die Frucht verzweifelter Angst ist und im Kampf um die Köpfe dem übermächtigen Gegner, dem Faschismus, die Kunst als Waffe aus der Hand schlagen möchte. (ICA)

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