Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1991

Schadenzauber und Konflikte: Sozialgeschichte von Frauen im Spiegel der Hexenprozesse des 16. Jahrhunderts in der Grafschaft Lippe

In: Wandel der Geschlechterbeziehungen zu Beginn der Neuzeit, S. 198-228

Abstract

Die Hexenverfolgung der Frühen Neuzeit stellt ein entscheidendes Kapitel in der Sozialgeschichte von Frauen dar, denn es waren in erster Linie Frauen, die als schadenstiftende Teufelsanhängerinnen betrachtet und in Hexenprozessen angeklagt und verurteilt wurden. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Lokalstudie in der lippischen Kleinstadt Horn über die Hexenprozeßakten aus dem 16. Jahrhundert. "Zauberei" war ein typisches Frauendelikt, das Leben dieser "Hexen" bewegte sich zwischen den Polen von "Angst Erzeugen und Angst Haben, von Bedrohen und Bedroht Werden, von Macht und Ohnmacht". In einer von magischem Denken beherrschten Welt bot Zauberei Frauen oft dort eine Handlungsmöglichkeit gegenüber dem anderen wie dem eigenen Geschlecht, wenn die offiziellen rechtlichen Möglichkeiten für Frauen begrenzt waren: "Mittels Zauberei konnten frauenspezifische Benachteiligungen ausgeglichen werden - ob im Verständnis der Frauen selbst oder aus der Sicht der Umwelt." (psz)

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