Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1991

Friedensforschung als Wissenschaft

In: Vernetzung und Widerspruch: zur Neuorganisation von Wissenschaft, S. 397-411

Abstract

Der Autor sieht die Friedensforschung im Unterschied zu anderen Disziplinen vor allem durch Selbstreferenz charakterisiert. Diese zeigt sich in einer unvermeidlichen Wertorientierung und Legitimationsverpflichtung; gerade weil "Frieden" kein üblicher Gegenstand ist, haben sich die Friedensforscher gefragt, ob ihre Arbeit dem Friedensprozeß selbst förderlich ist. Die Selbstreferenz der wissenschaftlichen Frage nach dem Frieden offenbart sich in den verschiedensten Konstellationen. Drei solcher Konstellationen und Problembereiche werden vom Autor näher erörtert: (1) Friedensforschung als theoretische Synthese, Problemkreis Wissenschaft; (2) Friedensforschung als Aufklärungsarbeit, Problemkreis der Praxis; (3) Friedensforschung als politisches Mandat, Problemkreis der Organisation. "Wer Friedensforschung auf bloße Informations- und Wissensgewinnung reduzierte, würde nicht einmal dem abstrakten Organisationsbegriff des Friedens gerecht werden; und wer Friedensforschung auf eine bloße Anleitung zum zivilisierten Umgang mit Konflikten einschränkte, würde nicht einmal den konkreten Tugendbegriff des Friedens erreichen." (ICD)

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