Politische Steuerung in der Organisationsgesellschaft: am Beispiel der Forschungspolitik
In: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, S. 505-516
Abstract
Der vorliegende Beitrag behandelt folgende Frage: "Was bedeutet die Tatsache, daß die moderne Gesellschaft eine Organisationsgesellschaft ist, für die politische Gesellschaftssteuerung?" Es gibt hier eine Ambivalenz: einerseits werden Verbände als Verursacher von "ungovernability" gebrandmarkt, andererseits gelten sie als unverzichtbare Bestandteile des "governance"-Mechanismus in modernen Gesellschaften. Dies Problem wird am Beispiel des Systems der wissenschaftlichen Forschung und der darauf gerichteten Forschungspolitik erläutert. Ziel ist "die Konstruktion eines generellen und integrativen heuristischen Interpretationsrahmens für eine im einzelnen noch unbestimmte Vielzahl von Teilaspekten der Thematik". Das Ergebnis lautet: Eine partielle "Verselbständigung der gesellschaftlichen Teilsysteme wird gerade auch durch die dort angesiedelten formalen Organisationen, die ansonsten die politische Steuerbarkeit der Teilsysteme erst ermöglichen, getragen. Diese unauflösbare Ambivalenz der Handlungsfähigkeit formaler Organisationen für die politische Gesellschaftssteuerung ist eines der prägenden... Momente gesellschaftlicher Entwicklung in der Moderne." (psz)
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