Rechtsruck in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein
In: Protestwähler und Wahlverweigerer: Krise der Demokratie?, S. 69-76
Abstract
Ausgehend von den Ergebnissen der Landtagswahlen in zwei Bundesländern untersucht die Autorin Hintergründe für die Stimmenzunahme der Rechtsparteien. Die Ergebnisse werden in einen europäischen Rahmen gestellt. Die Rechtsparteien sind überall auf "dem Vormarsch" und schwächen die klassischen Parteien rechts und links der Mitte. Die Autorin untersucht die speziellen Konstellationen bei beiden Landtagswahlen, analysiert die tagespolitischen Themen, die das Wahlverhalten mit beeinflußt haben könnten. Sie kommt zum Ergebnis, daß der Rechtsruck vom 5. April 1992 nicht nur als temporäre Protestbewegung gedeutet werden dürfe. Dagegen sprechen der Problemdruck, der im Moment auf der Bundesrepublik laste, und die strategischen Ziele der neuen rechten Akteure, die im Parteiensystem als Hüter deutscher Interessen aufträten. Zudem habe sich das Wahlverhalten in den letzten Jahren flexibilisiert und von alten Normen entfernt. Damit zerfällt eine wichtige Stütze der Volksparteien, so die Autorin im Fazit. (rk)
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