Versuch einer ökonomischen Analyse des Systems der sozialen Sicherungen
In: Sozialpolitiklehre als Prozeß, S. 99-113
Abstract
In seinem Vortrag unternimmt der Autor einen Versuch einer ökonomischen Analyse des sozialen Sicherungssystems am Beispiel von Kindergeld und Altersrente. Ausgangspunkt seiner Überlegungen bildet die Einsicht, daß Sozialpolitik keineswegs ihrem Wesen nach mehr ein Instrument der Einkommensumverteilung zu Lasten der Reichen und zu Gunsten der Bedürftigen ist. Vielmehr, so der Verfasser, sind die meisten dieser Umverteilungsprozesse in dem Maß, wie sie zu einem umfassenden System ausgebaut wurden, immer mehr denaturiert und von den Gesetzen des Geldkreislaufs unterwandert worden sind. Davon nimmt der Autor jedoch die Sozialhilfe aus. Zweck der Sozialpolitik, so die Kernthese des Verfassers, ist das bedarfsgerechte Umschichten des individuellen Lebenseinkommens in der Haushaltsrechnung aufgrund der Unstetigkeit des Einkommens aus unselbständiger Arbeit. In seiner Ableitung gelangt der Autor zu den Begriffen der dynamischen Rente und zum Kindergeld-System in Gestalt eines offen ausgewiesenen Darlehensverhältnisses. (ICC)
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