"Sonderweg" oder "Sonderbewußtsein"?: über eine Leitkategorie der deutschen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert
In: Vom schwierigen Zusammenwachsen der Deutschen: nationale Identität und Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert, p. 111-141
Abstract
In seinem Beitrag diskutiert der Verfasser die unterschiedlichen Dimensionen der Debatte um den "deutschen Sonderweg" in die Moderne und seine Konsequenzen. In diesem Zusammenhang unterscheidet der Autor drei Dimensionen: die politisch-pädagogische, die methodologisch-wissenschaftslogische sowie die realhistorische Dimension der Sonderwegsdebatte. Der Verfasser ist dafür, auf den Begriff des "Sonderweges" aus heuristischen und methodologischen Gründen zu verzichten. Er schlägt vor, statt dessen von "deutscher Variante" oder "spezifisch deutscher Eigenproblematik" zu sprechen. Dagegen spricht sich der Verfasser dafür aus, das "deutsche Sonderbewußtsein" als eine Ideologie ernstzunehmen, die sich zum Beispiel in den "Ideen von 1914" manifestierte: Abgrenzung deutschen Wesens, deutscher Innerlichkeit und deutscher Kultur gegen westliche Zivilisation, die "Ideen von 1789" und gegen westliche Rationalität und später bolschewistische Unterdrückung. (ICC)
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