Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1994

Wahrnehmung sozialen und politischen Wandels in Bern an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit

In: Sozialer Wandel im Mittelalter: Wahrnehmungsformen, Erklärungsmuster, Regelungsmechanismen, S. 177-193

Abstract

In seinem Beitrag wendet sich der Verfasser der Selbstwahrnehmung sozialen Wandels in Bern in der Zeit zwischen 1470 und 1550 zu. Er untersucht zum einen Thüring Frickers Schrift vom Twingherrnstreit, in der dieser als Stadtschreiber die Konflikte der adeligen Führungsgruppe der Stadt mit eigenen Herrschaften im Umland 1470 beschreibt, zum anderen Valerius Anselms Beschreibung der Mailänderkriege im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Der Autor arbeitet heraus, daß bei Fricker die Befürchtung im Vordergrund stand, daß ein genereller Wandel eingesetzt hatte, der das Patriziat verdrängen und die ständischen Unterschiede einebnen könnte. Anselm, der die Mailänderkriege aus einer zeitlichen Distanz heraus beschrieb, stand selbst unter dem Erlebnis der Reformation. Er stand, wie der Verfasser betont, auf dem Standpunkt, daß während der letzten beiden Generationen alles eine dramatische Wende hin zum Schlechteren genommen hatte und nach Umdenken verlangte: der Ablauf von Wandlungsprozessen, die nicht mehr zu steuern sind. (ICC)

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