Die Vergesellschaftung von Wertgemeinschaften: zum Wandel der Jugendverbände in der Nachkriegs-Bundesrepublik
In: Von der Wertgemeinschaft zum Dienstleistungsunternehmen: Jugend- und Wohlfahrtsverbände im Umbruch, S. 201-227
Abstract
In dem Beitrag werden die Veränderungen und Entwicklungen der Jugendverbände nach dem Zweiten Weltkrieg analysiert. Es wird gezeigt, daß sich ein Durchbruch zu einem neuen, gesellschaftsbezogenen Verständnis von Jugendverbandsarbeit vollzog, ein Prozeß der als "Vergesellschaftung" bzw. "Pädagogisierung" bezeichnet wird, deren charakteristische Merkmale Institutionalisierung und Professionalisierung sind. Anhand einiger Beispiele werden die Aufgaben der vergesellschafteten Jugendarbeit beschrieben. Die Voraussetzungen für die sozialstaatliche Institutionalisierung der Jugendverbände werden erläutert. Die Analyse macht deutlich, daß die Jugendarbeit im Prozeß der Vergesellschaftung die Traditionen der Jugendbewegung aufgebrochen und quasi öffentliche Aufgaben der Sozialisation im Jugendalter übernommen, damit aber nicht die Grundkonzepte und Ansprüche der Tradition völlig hinter sich gelassen hat. (ICA)
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