Nationalistische zeitgenössische Strömungen als Wegbereiter einer zeitgenössischen geschlossenen Gesellschaft
In: Neuland Mitteleuropa: Ideologiedefizite und Identitätskrisen, S. 73-92
Abstract
Die Verfasserin beschäftigt sich in einem historischen Rekurs mit der Herausbildung des Nationalismus in Europa sowie mit der Entstehung neonationalistischer Tendenzen seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Machtbereichs 1989/90. Sie wendet sich einleitend der Entstehung nationalstaatlicher Einheiten zu. Diese war verbunden mit vergleichbaren Prozessen der religiös-kulturellen, machtpolitischen und wirtschaftlichen "Erschließung" neuer Gebiete sowie mit der Herausbildung von "Nationalsprachen" während der Renaissance. Die Autorin beschreibt im folgenden Merkmale des völkischen Nationalismus und wendet sich anschließend den wesentlichen Komponenten des derzeit vorherrschenden Nationalismus zu. In den exkommunistischen Staaten verloren die Abgrenzungsversuche gegenüber der dominierenden Sowjetunion 1990 an Aktualität. Im Interesse der einzelnen Staaten lag nicht mehr das Hinarbeiten auf regionale Zusammenschlüsse oder Kooperationsformen, sondern eine Absicherung der wiedergewonnenen Souveränität. Dieses Motiv gilt für die Autorin als entscheidend für das verstärkte Aufkommen nationalistischer Tendenzen in Mittel- und Osteuropa. (ICC)
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