Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1995

Die politische Kultur in Ost- und Westdeutschland: eine Zwischenbilanz

In: Einigung und Zerfall: Deutschland und Europa nach dem Ende des Ost-West-Konflikts ; 19. Wissenschaftlicher Kongreß der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, S. 11-24

Abstract

Die deutsche Wiedervereinigung hat die über zwei Jahrzehnte geführte und zunächst abgeschlossen geglaubte Diskussion um den Charakter der politischen Kultur Deutschlands wiederbelebt. In ihrer klassischen vergleichenden Studie zur politischen Kultur westlicher Gesellschaften stellten Almond und Verba die These auf, dass formale Regierungs- und Verwaltungsstrukturen vergleichsweise leicht geändert werden können, während die ihnen zugrundeliegenden politisch-kulturellen Normen ein davon zum Teil unabhängiges Eigenleben führten und sich daher nur mit Verzögerung anpassten. Im Rahmen dieses theoretischen Ansatzes stellt der vorliegende Beitrag fest, daß der politisch-kulturelle Wandel im Prozeß der deutschen Wiedervereinigung keine Einbahnstrasse darstellt. Aufgrund der ausgeprägten Einstellungen zur sozialen Gleichheit, der Rolle des Staates in der Politik und der laizistisch geprägten sozialen Grundwerte ist mit nachhaltigen Einflüssen der neuen Bundesländer auf die politische Kultur des vereinten Deutschland zu rechnen. (ICE)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.