Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1996

Ethnisierungsprozesse in der Arbeitswelt und ihre politischen und sozialen Folgen

In: Rechtsextremismus: Ergebnisse und Perspektiven der Forschung, S. 232-247

Abstract

Der Verfasser geht davon aus, daß die sozialen Beziehungen in den Betrieben als eigenständige Quelle der Herausbildung und Formierung von Fremdenfeindlichkeit anzusehen ist. Soziale Polarisierung und eine nicht mehr "meritokratisch" legitimierte soziale Ungleichheit unter den Bedingungen einer ungeklärten Zuwanderung sind die gesellschaftlich-politischen Entwicklungen, die die Dynamik einer veränderten Konstellation in den Betrieben und Verwaltungen überlagern. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Autor einige eigene empirische Befunde zu Fremdenfeindlichkeit bei der städtischen Müllabfuhr und der Polizei in deutschen Städten. Betriebliche Hierarchie, der folgenreiche leistungspolitische Kompromiß sowie innerbetriebliche Regelungen, die das "meritokratische Prinzip" aushöhlen, sind Ursachen für tiefsitzende Konflikte zwischen deutschen und ausländischen Kollegen beziehungsweise Polizei und ausländischer Klientel. Diese Konflikte können Auslöser fremdenfeindlicher Orientierungen sein und wecken die Bereitschaft zu ethnischer Diskriminierung. Zudem zeigen die Befunde, daß häufiger Kontakt verschiedener Ethnien keineswegs als solcher automatisch zu gegenseitiger Anerkennung führt. (ICC2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.